Fraurombach, Restaurierung

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Nach dem Entfernen der Papierung und der Belederung werden Beschädigungen am Holz und an Knarrstreifen repariert. Alle Undichtigkeiten werden durch Lederflicken und Warmleimbolus beseitigt, danach beginnt der Wiederaufbau der Balganlage. Der Windvorrat bei vollständig gefülltem Balg hält nun fast 10 Minuten, vorher waren es 25 Sekunden.

Hier noch einmal der Balg vorher.

Und hier nach dem Wiedereinbau.

An der HW-Windlade werden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Etwa 300 Arbeitsstunden werden alleine für dieses Bauteil aufgewendet, in der Dokumentation umfasst die Beschreibung 3,5 Seiten. Letztendlich ist die Windlade nun wieder störungsfrei.

Hier sieht man typische Schäden, welche nicht alle reparabel sind. Das Pfeifenwerk von Oestreich ist wegen teilweise extrem dünner Wandungen sehr empfindlich und befindet sich mitunter deshalb in einem sehr schlechten Zustand. Bei vergangenen Stimmarbeiten wurden viele Pfeifen im Labienbereich gestaucht, dies verfälscht die Situation der Intonation erheblich. In der Vergangenheit durchgeführte Intonationseingriffe wurden grob und ohne einheitliche Linie durchgeführt. Manche Aufschnitthöhe ist doppelt so hoch wie die der Nachbarpfeife, es gibt etliche unsensibel durchgeführte Intonationseingriffe. Die Pfeifenränder haben unter den Stimmarbeiten sehr gelitten, sie sind übermäßig auf- oder zugekulpt, Fußspitzen wurden konisch gequetscht (damit Wind von Heulern und Durchstechern seitlich entweichen kann), Kernspalten und Kernfasen sind stark verdorben.

Mehrere Metallpfeifen sind von der Zinnpest befallen und können nur mit Hilfe von Epoxydharzkleber repariert werden.

Während der Intonationsarbeiten wird in mehrfachen Stimmdurchgängen versucht so nahe wie möglich an die ursprüngliche Stimmtonhöhe zu gelangen. Letztendlich liegen die jetzigen Werte bei 446,1 Hz, 16,9 C°, 65 % RLF.

Eine provisorische Mechanik wird an der HW-Windlade angebracht. Während der Intonationsarbeiten können so die Töne von beiden Seiten der Lade mit Anschlagdynamik abgezogen werden. Auch wenn es unrentabel erscheint, so ist dies eine große Erleichterung gegenüber anderer Methoden.

Alle Pfeifen werden auf der Windlade in Echtsituation (nicht auf der Intonierlade) klanglich bearbeitet.

In ähnlicher Weise werden die gleichen Arbeiten an der Pedalwindlade durchgeführt.

Vereinzelt werden zu hohe Aufschnitte erniedrigt.

Der Subbaß 16' erfordert umfangreiche Überarbeitungsmaßnahmen. Unter Anderem waren die Pfeifenkörper allesamt undicht. Sie wurden ähnlich wie die Kanzellen der Windlade mit Warmleimbolus ausgegossen.

Die Pedalklaviatur wird restauriert und zum Teil rekonstruiert.

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