Heubach, Arbeiten bis 20.12.2019

zurück

Die Restaurierung der Walcker-Orgel von Heubach wurde im Zeitfenster vom 12.08.2019 bis 20.12.2019 (ohne Unterbrechung) durchgeführt. Kurz vor Weihnachten konnten wir das Ergebnis präsentieren und das Instrument für die Feiertage vorläufig spielbar übergeben. In den letzten Monaten wurde vor allem an den Windladen, bzw. der Traktur (Relais und stehende Taschen) gearbeitet. Darüber hinaus wurde an der Registertraktur, an der Windanlage, am Spieltisch, am Pfeifenwerk und natürlich an der Intonation gearbeitet.

 

Die 4 Windladen (jeweils C- und Cs-Seite für HW und Pedal). Mehrere Beschichtungen mussten gelöst werden. Die in den Registerkanzellen sichtbaren Steuertaschen waren alle in einem labilen Zustand. Manche Taschen waren undicht, weil sie nie bündig aufgeleimt waren, bei anderen saß der Dichtungsteller nicht genau auf der Bohrung, bei alle Taschen war das Leder mürbe.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Umschlagventile (18 Töne, die für Subbaß 16' aus Gedackt 8' transferiert werden) sind erstaunlich einfach gebaut.

 

Die Taschenventile aus den Windladen für HW und Pedal mussten komplett zerlegt werden, um sie mit geschmeidigem Leder neu zu beziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die restaurierten Taschenventile wurden an gleicher Position aufgeleimt und ausgerichtet. Die restaurierten Tonrelais und Registerapparate wurden eingesetzt.

 

 

 

 

 

Die Windladen wurden mit einer provisorischen Mechanik ausgestattet, um die Funktionen zu prüfen. Jeder Ton, bzw. jede Tasche konnte über ein kleines Hebelchen angespielt werden. Auch die Register konnten über provisorische Hebel angesteuert werden. Die zeitintensive Prüfung der Taschen erfolgte zunächst über Sicht, hierzu wurden alle Registerkanzellen mit Klarsichtklebeband abgedichtet. So konnte die Reaktionsfähigkeit der Ventile 1:1 beobachtet werden, um auffällige zu markieren und sie nach dem Testdurchgang bearbeiten zu können. Auf diese Weise wurde eine gleichmäßig arbeitende Repetition aller Ventile erreicht.

 

 

 

 

Die parallel überarbeiteten Pfeifenstöcke und das restaurierte Pfeifenwerk wurden auf die bis hier hin präparierten Windladen aufgebaut, um weitere Feinheiten der Traktur einstellen zu können. Vor allem aber konnte nun die Vorintonation hier in der Werkstatt durchgeführt werden.

 

 

Nach der zeitintensiven Vorintonation aller einzelnen Register wurden die Registerkanzellen wieder freigelegt, um weitere, während der Intonation notierte Auffälligkeiten an den Taschenventilen zu korrigieren. Anschließend wurden die Windladen mit blauem Papier abgedichtet (papiert). Nach dem Trocknen der Bahnen konnten abschließend die Tonbohrungen ausgeschnitten werden, die Windladen waren nun fertig. Für den Transport wurde die Papierung mit Spanplatten geschützt.

 

 

Einblicke beim Reparieren des hölzernen Pfeifenwerkes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Pedalwindladen mit den Subbaß 16'-Pfeifen sind spielbar in der Werkstatt aufgebaut, um die Intonation vorzubereiten.

 

 

Reparaturen am Metallpfeifenwerk und an Windführungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der zerlegte Spieltisch. Hier wurden die Klaviaturen, die pneumatischen Apparate und die Oberflächen des Gehäuses überarbeitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Magazinbalg vor und nach der Neubelederung. Der zerlegte Gebläsemotor (Austausch der Rückschlagklappe).

 

 

 

 

 

 

Die Windkanäle unter dem Magazinbalg. Eine gefährliche Stolperkante am Holzfußboden wurde beseitigt indem ein Teilbereich des Bodens neu verlegt wurde.

 

 

 

 

 

Auf den vorigen Bildern ist das Brüstungsgeländer von hinten zu sehen. Da es schon immer zu instabil war, wurde es aus Sicherheitsgründen mit Balken und einer rückwärtigen Platte verstärkt.

 

 

Die wieder eingebauten, restaurierten Windladen.

 

 

 

 

Die fast fertig restaurierte Orgel. Ergänzungsarbeiten stehen noch an, wie z.B. der Einbau von Stoßfängern zur Stabilisierung des Windes.

 

 

 

 

 

 

 

 

zurück